Rückblick: Parkplatz-Gottesdienst – Hupen zur Ehre Gottes

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Da Gottesdienste im Freien nach der derzeit gültigen Landesverordnung bis 100 Personen zulässig sind, lud die Freie evangelische Gemeinde Wiesloch-Walldorf zu einem „Parkplatz-Gottesdienst“ ein. Das ehemalige Autohaus, das der Freikirche seit 13 Jahren als Gemeindezentrum dient, bot mit seinem großzügigen Parkplatz vor dem Gemeindezentrum in der Bunsenstraße 1 genügend Platz, um einen Gottesdienst zu feiern. Die live-Band hatte sich vor der Fensterfront aufgebaut, die Besucher blieben entweder in ihren Autos sitzen bzw. für diejenigen, die mit dem Fahrrad gekommen waren, konnten auf Stühlen Platz nehmen – natürlich den erforderlichen Abstand einhaltend. Und diejenigen, die wie in den letzten Wochen bereits die Video-Gottesdienste über den YouTube-Kanal der Gemeinde verfolgt hatten, konnten in einem Livestream dabeisein. So war alles angerichtet, für den ersten „echten“ Gottesdienst seit dem 8. März und entsprechend war die Sehnsucht groß, einmal wieder zusammen zu kommen – wenngleich unter besonderen Vorzeichen. 

Manuela Günder, die durch den Gottesdienst leitete, nahm einen RNZ-Artikel als Aufhänger für den inhaltlichen Einstieg. Sie war in der vergangenen Woche als Pflegekraft zitiert worden, weil sie sich positiv über das Geschenk der Uniklinik zum „Tag der Pflegenden“ geäußert hatte, nachdem es im Vorfeld viele kritische Stimmen gegeben hatte. Auch einmal das Positive sehen, nicht alles nur negativ – das war ihr Credo, das Pastor Fred Ritzhaupt in seiner Predigt aufgriff.

Die größte Gefahr worüber die Menschen in Schrecken geraten könnten, ist nicht irgendeine Art von Katastrophe, sondern der Verlust an Lebensfreude.

Pierre Teilhard de Chardin

Ritzhaupt zitierte den französischen Theologen, Paläontologe Pierre Teilhard de Chardin: „Die größte Gefahr worüber die Menschen in Schrecken geraten könnten, ist nicht irgendeine Art von Katastrophe, sondern der Verlust an Lebensfreude“. Diese auf frühere Zeiten gemünzte Aussage gilt auch jetzt in der Corona-Pandemie. „Sie ist eine Katastrophe mit zahlreichen Todesopfern und noch viel mehr Menschen, die unter den Kontaktverboten seelisch leiden.“ Aber er machte Mut, in dieser Situation auch positive Seiten abzugewinnen: Weniger Termine bieten Zeit, auch einmal die Natur zu genießen, Kontakte zu pflegen, die einem vielleicht auch neu wichtig werden. „Das Leben wird intensiver“, so Ritzhaupt und gab dabei den Bibelvers aus Sprüche 4,23 mit auf den Weg: „Mehr als auf alles andere achte auf Dein Herz, denn von ihm geht das Leben aus.“

Mehr als auf alles andere achte auf Dein Herz, denn von ihm geht das Leben aus.“

Sprüche 4,23

Die Band griff in der Lobpreiszeit in modernen Liedern, die von der Schöpfung und Jesus als Retter handelten, diese Gedanken auf. Und wo die Gottesdienstbesucher ansonsten rhythmisch zu den Liedern klatschen, stimmten die Autobesucher mit Hupen ein – zur Ehre Gottes.

Die Organisatoren äußerten sich sehr zufrieden über die Disziplin der Gottesdienstbesucher. Ob es eine Neuauflage geben würde ließ die Gemeindeleitung allerdings offen. Solange die Auflagen für Gottesdienste in Räumen so hoch seien, wolle man mit den auch sehr erfolgreich angenommenen Video-Gottesdiensten weitermachen.

Links:

Ein paar Eindrücke vom Sonntag:

Pastor Fred Ritzhaupt während der Predigt
Lobpreismusik mit Live-Band